Dienstag, 22. Februar 2022

5 Dinge, die nur Eltern besitzen


Es gibt ja so einige Dinge, die man sich gar nicht vorstellen kann, bevor man Kinder bekommt. Unter anderem liegt das daran, dass man von diesen Dingen vorher noch nie gehört hat – und das aus gutem Grund. Hätte mich prä-Kind jemand gefragt, was ein Vaporisator oder ein Buggyboard sind, hätte ich diese Dinge zum Beispiel wahrscheinlich thematisch eher dem Raumschiff Enterprise zugeordnet.


Wie sagt man so schön: Man lernt nie aus. Manchmal überrascht es mich aber trotzdem noch, welche Dinge ich auf einmal besitze, die ich niemals für möglich gehalten hätte. Zum Beispiel die folgenden fünf …


Ding 1: Einen Nasenstaubsauger

Noch heute gebe ich ungern zu, dass ich mir dieses Ding von unserem Kinderarzt habe aufschwatzen lassen. Aber wer noch nie mit einem betonverschnupften Baby gemeinsam die Nacht durchgeweint hat, möge den ersten Stein werfen!

Die Verzweiflung war groß und ja, ich wollte einfach, dass das Elend ein Ende hat. Und als mir der geschulte Mediziner den professionellen Nasenstaubsauger empfahl, ergriff ich diesen Strohhalm bzw. diese Saugdüse.

Als ich mir zu Hause die Bedienungsanleitung durchlas, kamen mir erste Zweifel an der Sache und ich befahl meinem Mann, lieber die Jalousien herunterzulassen. Und das war auch gut so, denn sonst hätten die Nachbarn höchstwahrscheinlich das Jugendamt gerufen.

Wer jetzt nicht googeln möchte, dem sei so viel verraten: Der Nasenstaubsauer ist genau das, wonach er klingt. Man steckt ein kleines Nubsidingens auf den Staubsauger, mit dem man normalerweise die Flusen unter der Couch hervorsaugt und steckt das Ganze dem Kind ins Nasenloch, aus dem es daraufhin die Rotzraketen herauszuzelt. Bis heute kann ich meinem Kinderarzt nicht verzeihen, dass er mir auch noch weisgemacht hat, seinen Kindern würde das Spaß machen, denn sagen wir so: Meine fanden es … nicht ganz so witzig.


Ding 2: Einen Lauskamm

Wieder so ein Ding, das ich eigentlich lieber gar nicht kennen würde. Aber glaubt mir: Sobald euer Kind in den Kindergarten geht, werdet ihr es öfter in die Hand nehmen, als euch lieb ist. Denn kaum sind 20 Kinder für ein paar Tage auf einem Haufen, begrüßt einen an der Tür der Kindergartengruppe unweigerlich das Schreckgespenst einer jeden Mutter: der Zettel (Horrorfilmmusik bitte selbst vorstellen!).

Wahlweise wird darauf der neueste Ausbruch von Windpocken, Hand-Mund-Fuß, Magendarm oder eben Läusen verkündet. Oft beschleicht einen das Gefühl, eine Seuchenstation sei ein Lercherlschas gegen den durchschnittlichen Gemeindekindergarten.

Und neben Durchfallsafterl und Nureflex hat die moderne Mutter von heute für solche Fälle eben auch einen Lauskamm daheim, mit dem man die holden Locken des Nachwuchses auf eklige Nissen durchkämmen kann. Danach noch einen großzügigen Schuss Laus-Shampoo für die gesamte Familie und schon ist man bereit für den nächsten Zettel!

 


 


Ding 3: Ein tragbares Klo

Zugegeben, dieses Ding besitze ich nicht selbst, ich entdeckte es nur kürzlich bei Freunden. Vielleicht gab es das noch gar nicht, als meine Jungs an ihrem Windelabschied arbeiteten, oder es ist schlicht an mir vorübergegangen. Jedenfalls staunte ich nicht schlecht, als sich der vermeintliche Puppenkoffer, den unsere Freunde beim letzten Outdoor-Treffen dabeihatten, als tragbares Mini-Klo zum Aufklappen entpuppte.

Ich war gleichermaßen fasziniert und angeekelt von der Idee. Einerseits: Das Kind nicht mehr schwebend für zehn Minuten über das versiffte öffentliche Klo halten – top! Andererseits: Das Köfferchen samt weiß Gott welchem Inhalt für den restlichen Spielplatzbesuch mit mir herumtragen: einfach nein.

Für meine Jungs hätte ich so ein Teil wahrscheinlich damals also eher nicht gekauft. Für ein Festival wäre es aber eventuell eine gar nicht so schlechte Idee …!


Ding 4: Eine Heißklebepistole

Ich kann es gar nicht oft genug sagen: Ich hasse basteln. Deswegen hätte ich mir auch nie träumen lassen, dass sich in meinem Haushalt einmal mehr Bastelutensilien finden würden als Schere und Tixo. Dann bekam ich Kinder.

Im Kindergartenalter schob ich das Basteln noch an die Omas ab und mogelte mich so ganz gut durch. Doch dann kam mein Großer in die Schule, beziehungsweise viel schlimmer: Er kam – danke und Bussi, liebes Corona! – nach zwei Monaten als stolzer Erstklässler ins Home Schooling.

Und als wären Silbenklatschen und Plusrechnen nicht schon schlimm genug, gab es im Distance Learning eben auch Werken. Wer jemals versucht hat, einem lustigen Dosen-Weihnachtsmann seinen Rauschebart mit Uhu-Stick anzukleben, weiß: Dieses Projekt ist zum Scheitern verurteilt.

Deswegen landete nach wöchentlich missglückten Bastelwerken samt heulendem Kind ein Ding in meinem Amazon-Einkaufskorb, um das ich bisher immer einen großen Bogen gemacht hatte: eine Heißklebepistole. Diese klebt vom Rauschebart bis zum Osterhasenpuschel wirklich alles einwandfrei, sie hat nur einen großen Nachteil: Weil ich das Ding im wahrsten Sinne des Wortes für brandgefährlich halte, lasse ich es mein Kind nicht benützen. Und wer ist deshalb im Distance Learning weiter der Bastelkasperl? Genau: ich.

 


 


Ding 5: Eine Mama-Handtasche

Vor den Kindern war ich der Typ "Geldtascherl, Handy, passt scho." Mit kleinen Kindern war ich der Typ "Wickeltasche und passt scho." Jetzt, mit zwei etwas größeren Kindern, bin ich der Typ "Handtasche so groß wie Kleinwagen".

Eigentlich kann man mittlerweile gar nicht mehr von einer "Hand"tasche sprechen, vielmehr brauche ich mittlerweile eine Himalaya-Bergexpeditions-Tasche, damit ich alles unterbringe, was man braucht, um mit Kind auch nur fünf Minuten das Haus zu verlassen.

Trinkflasche? Check. Müsliriegel? Check. Taschentücher? Check. Pflaster? Check. Sonnnencreme? Check. Notfall-Gummibärli? Check. 45 Plastiksackerl zum Sammeln von Steinen, Zweigen und Kastanien? Check. Was ich dabei regelmäßig vergesse, sind leider mein Geldtascherl und mein Handy ...